Von der stolzen Fabrik zum illegalen Abfalllager – die Kabelwerke in Fürstenwalde

Neben Kiesgruben und LPG-Brachen haben Müll-Unternehmer im Bundesland Brandenburg auch Industrie-Ruinen für ihre dubiosen Entsorgungspraktiken entdeckt. Ein Beispiel ist das ehemalige Fabrik-Gelände der Deutschen Kabelwerke in Fürstenwalde.

Das alte Fabrikgelände liegt direkt neben der Spree. Vor rund 100 Jahren arbeiteten hier fast 3.000 Menschen und stellten Kabel her. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Truppen der damaligen Sowjetunion das weitläufige Areal und betrieben hier Werkstätten für ihre Geschütze. Nach der politische Wende lag die Fläche brach – bis Mitte der 1990er Jahre ein Bau- und Entsorgungs-Unternehmer aus Bad Saarow das Gelände erwarb und anschließend mehrere Abfall-Anlagen darauf betrieb.

Die Spree und im Hintergrund die Produktionshallen der Deutschen Kabelwerke AG in Fürstenwalde. Der linke Schornstein steht heute noch. Foto: Tomas Hirschmann

Heute türmen sich zwischen maroden Produktionshallen mindestens 11.000 Tonnen Müll illegal auf. (Hintergrund bei rbb24: „Behörden machtlos gegen Müllbarone“)

Außerdem rosten auf dem Gelände riesige Tanks vor sich hin, aus denen Öl sickert und den Boden verunreinigt.

Seit der Müll-Unternehmer dort tätig ist, hat es mehrfach auf dem Gelände gebrannt. Insgesamt 13 Mal musste die Feuerwehr allein in den Jahren 2011 bis 2013 ausrücken. Im August 2003 war es zu einem Großbrand gekommen.

Großbrand auf dem Gelände am 21. August 2003. Foto: privat