Müllrausch in Brandenburg: Erstmals mehr als eine Million Tonnen gefährliche Abfälle

Im Jahr 2017 fielen im Bundesland Brandenburg erstmals mehr als eine Million Tonnen gefährliche Abfälle an. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Umweltministeriums mit Daten und Zahlen über die Abfallwirtschaft hervor.

Allein die Menge der als gefährlich eingestuften Rost- und Kesselaschen aus Verbrennungsanlagen hat sich laut dem Zahlenwerk (pdf) innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent erhöht. Zählt man alle kontaminierten mineralischen Bauabfälle zusammen, haben auch die kräftig zugenommen: von 665.000 auf 772.000 Tonnen.

Das Gesamtaufkommen der gefährlichen Abfälle in Brandenburg betrug insgesamt 1,082 Millionen Tonnen. Das macht rund 86.000 Tonnen mehr als im Jahr 2016. Die größten Abfallfraktionen stellten Aschen (197 Tsd. t) sowie Bauschutt (86 Tsd. t) und Böden (80 Tsd. t) dar.

Altholz in Öfen, Asche auf Deponien

Rund die Hälfte des brandenburgischen Sondermülls wurde dem Bericht zufolge in andere Bundesländern verbracht, allen voran nach Sachsen-Anhalt (120 Tsd. t), Berlin (111 Tsd. t), Sachsen (90 Tsd. t) und Thüringen (70 Tsd. t).

Die Menge der gefährlichen Abfälle, die in Brandenburg entsorgt wurde, hat dennoch zugelegt, wenn auch nur geringfügig. Sie summierte sich auf 1,353 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 10.000 Tonnen und damit ebenfalls einem neuen Höchststand.

Neben Aschen, Böden und Schutt übernahmen brandenburgische Entsorger auffällig viel belastetes Altholz (242 Tsd. t). 70 Prozent dieser Fraktion stammte von Importen aus dem In- und Ausland (40 %). Während die mineralischen Abfälle nahezu vollständig deponiert wurden, wurde das Altholz größtenteils energetisch verwertet, also verbrannt.