Mammutprozess um das größte aller dunklen Löcher: Landgericht Stendal verurteilt die beiden Hauptangeklagten zu Haftstrafen (Update 24.3.2020)

Sieben Beschuldigte, 250 Umzugskartons voll mit Akten, eine zusätzliche Richterstelle und Verfahrenskosten in Millionenhöhe: Der Mammutprozess um die illegale Mülldeponie in der Tongrube Vehlitz (Sachsen-Anhalt) kam gestern zu einem Ende. Das Landgericht Stendal verurteilte die beiden Hauptangeklagten zu Haftstrafen.

Das Erbe des Müll-Paten: Ein nicht enden wollendes Desaster

Der Gang durch die Instanzen war nicht vergeblich. So beginnt ein Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) über die nun doch erfolgreiche Schadensersatzklage der Gemeinde Rosenau gegen Bernd R., den Müll-Paten von Potsdam-Mittelmark. Doch was ist dieser Sieg wirklich wert? Eine Einordnung.

Prozess wegen illegaler Müllentsorgung in der Kiesgrube Lindower Heide beginnt mit einer Überrraschung

Der nächste große Fall illegaler Müllentsorgung beschäftigt seit dem 7. Dezember 2016 das Landgericht Potsdam. Angeklagt sind zwei Männer, die laut Staatsanwaltschaft in einer Kiesgrube im Landkreis Teltow-Fläming rund 330 000 Tonnen Abfall verklappt haben.

Müllparadies Brandenburg

Seit der Wende haben Müllhändler enormen Schaden in Brandenburg angerichtet: Sie haben zum Teil giftigen Dreck in die Landschaft gekippt und sind mit den Gewinnen auf und davon. Die Behörden waren machtlos, korrupt oder unfähig. Eine Sanierung würde mindestens 320 Millionen Euro kosten – Geld, das die Landesregierung nicht ausgeben will. 

#SchwarzRotMüll – Stimmen zum Buch

Deutschland sei stolz auf sein Reccyclingsystem; auf schwarze, gelbe, braune Tonne, Altpapier und Pfandflasche. So beginnt das Handelsblatt seinen Buchtipp und setzt fort: „Was der Investigativjournalist Michael Billig jedoch auf 240 Seiten tief recherchierten Seiten beschreibt, ist alles andere als sauber.“