Dirk-Uwe M. hat als Chef der landeseigenen Entsorgungsfirma MEAB im großen Umfang Schmiergeld kassiert und Steuern hinterzogen. Das sah das Landgericht Neuruppin als erwiesen an und hat M. dafür vor kurzem zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. (€)
Im vierten Anlauf hat es geklappt. Das Strafverfahren gegen den früheren Chef der Märkischen Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft (MEAB) kam am 3. Juli zu einem vorläufigen Abschluss. Das Landgericht Neuruppin verurteilte ihn wegen Bestechlichkeit in 69 Fällen und Steuerhinterziehung in sieben Fällen zu einer Gefängnisstrafe von sechseinhalb Jahren. Das bestätigte jetzt ein Sprecher des Gerichts auf Anfrage.
Mit dem Urteil endet die strafrechtliche Aufarbeitung eines der größten Korruptionsskandale in Berlin und Brandenburg in der jüngeren Vergangenheit – und damit auch die unwürdige Hängepartie um die Verhandlungsfähigkeit von M. Wegen der angeschlagenen Gesundheit des heute 71-Jährigen war das Verfahren im zurückliegenden März zum wiederholten Male ausgesetzt worden. Dabei hatten die Geldgeber bereits vor mehr als einem Jahr ausgepackt und M. damit schwer belastet. Strafkammer und Staatsanwaltschaft witterten Prozessverschleppung.