Nach Aufregung um zerlegte Windräder in Tschechien: Razzia bei bayerischer Recyclingfirma

Fragwürdige Mülltransporte aus Bayern zu einem Dorf im Osten Tschechiens sind nun Gegenstand von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. So kam es vor wenigen Tagen, am Donnerstag, den 23. Januar, bei der Entsorgungsfirma, die den Export veranlasst haben soll, zu einer Durchsuchung. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Weiden in der Oberpfalz.

„Die Staatsanwaltschaft führt derzeit die Ermittlungen gegen eine Abfallentsorgungsfirma mit Sitz in Weiden“, teilte der Sprecher der Strafverfolgungsbehörde auf Anfrage von muellrausch.de in einer E-Mail mit. Auslöser seien Hinweise tschechischer Behörden gewesen, wonach es zu unrechtmäßigen Müllablagerungen in der Gemeinde Jiříkov durch eine deutsche Firma gekommen sein soll. Der Verdacht laute: illegale Verbringung von Abfällen in fünf Fällen.

Auch der Müll wurde durchsucht

Bei den „fünf Fällen“ handelt es sich um fünf Mülltransporte, die Anfang Januar vom tschechischen Zoll in Těchanov, einem Dorf der Gemeinde Jiříkov, im Osten des Landes festgesetzt worden waren. Mittlerweile sind diese Lastwagen zu der Entsorgungsfirma nach Bayern zurückgekehrt. Noch am Tag ihrer Rückkehr kam es zu der Razzia. Zollfahnder durchsuchten mehrere Geschäfts- und Privaträume, wie die Staatsanwaltschaft weiter wissen ließ. Zuerst hatten regionale Medien von der Razzia berichtet.

Bei der Durchsuchung wurde auch der Müll untersucht, den die Lastwagen geladen hatten. „Zum Ergebnis der Durchsuchungen können derzeit keine Angaben gemacht werden, da die gutachterliche Auswertung sichergestellter Gegenstände und Proben noch andauert“, so die Staatsanwaltschaft.

Offen ist auch, was mit dem Müll passiert, der in dem Dorf bereits abgekippt wurde und noch immer dort liegt. Umwelt- und Polizeibehörden beider Länder ermitteln noch, wo der Abfall herkommt und wer für ihn verantwortlich ist.