MEAB-Skandal: Früherer Chef soll Schmiergeld in Millionen-Höhe angenommen haben

Auf die Länder Berlin und Brandenburg rollt ein großer Korruptionsprozess zu. Mittendrin ihr landeseigener Entsorgungsbetrieb Märkische Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft MEAB.

Der frühere MEAB-Geschäftsführer Dirk- Uwe M. hat sich offenbar mit Luxusgütern, VIP-Tickets für Sportveranstaltungen und Bargeld in Millionen-Höhe schmieren lassen. Im Gegenzug soll er seinen spendablen Geschäftspartnern günstige Entsorgungsmöglichkeiten auf den Deponien Berlins und Brandenburgs geboten und ihnen lukrative Aufträge zugeschustert haben. Das jedenfalls wirft die Staatsanwaltschaft Neuruppin dem heute 68-Jährigen vor. Sie hat, wie muellrausch.de jetzt erfuhr, bereits Ende März Anklage gegen ihn wegen Bestechlichkeit im besonders schweren Fall erhoben.

Blick auf den Deponieberg Vorketzin: Eine von drei Deponien, die die MEAB betreibt.

Es war eine anonyme Strafanzeige, die die auf Korruptionsstraftaten spezialisierten Ermittler im Jahr 2017 auf die Spur gebracht hatte. Die darin erhobenen Anschuldigungen richteten sich vor allem gegen den damaligen MEAB-Chef Dirk-Uwe M. Es ging um Ungereimtheiten bei der Vergabe von Aufträgen im Deponiebau und um „hohe Bareinnahmen“, die regelmäßig auf einem privaten Bankkonto von M. eingezahlt worden seien. Die Anzeige von damals liegt muellrausch.de vor.

Mehr als vier Jahre sind seitdem vergangenen. Die Ermittler haben M. observiert, seine Geschäftskontakte überprüft und Finanzen durchleuchtet. Ende 2019 kam es bei einer Geldübergabe zum Zugriff. In fünf Bundesländern wurden mehrere Objekte durchsucht. Damals wurden die Korruptionsvorwürfe erstmals publik. Kurze Zeit später wurde der langjährige Geschäftsführer der MEAB von seinem Posten …