Villa, Rolex und viel Bauschutt: Die Welt des Abriss-Königs von Brandenburg

Wie sich ein Unternehmer aus Brandenburg mit dem Abriss von Gebäuden ein Vermögen aufbaut und ganz nebenbei ins Visier von Behörden und Staatsanwaltschaft gerät.

In seiner Heimat auch „Alexander der Große“ genannt: Unternehmer Alexander Kurylyszyn.

Wasser spritzt aus Schläuchen, die ein Arbeiter über eine Baustelle in Fürstenwalde zerrt. Er versucht den Staub in Schach zu halten, den zwei Bagger aufwirbeln. Eine der Maschine malträtiert mit hallenden Schlägen einen Betonklotz im Boden, das Fundament. Das ist alles, was von einem mehrstöckigen Bürogebäude noch übrig ist. Früher hatte darin das hiesige Finanzamt seinen Sitz. Jetzt liegt es in Trümmern. Ein Anblick, der dem Unternehmer Alexander Kurylyszyn zu gefallen scheint. „Hier wurde uns das Geld abgenommen“, sagt er und zündet sich einen Zigarillo an.

Alexander Kurylyszyn, 44, ist Bau- und Abbruchunternehmer. Er reißt Häuser ab, nicht nur Steuerbehörden, und recycelt den Schutt  – und hat es damit zu beachtlichem Wohlstand gebracht. Im brandenburgischen Beeskow, rund 30 Kilometer von der Baustelle entfernt, hat er sein herrschaftliches Anwesen errichtet. Eine Villa, 740 Quadratmeter, für sich und seine Familie und die Unternehmenszentrale, ein repräsentativer Neubau, für sich und seine Geschäfte. „Ich habe mir das alles erarbeitet“, sagt Kurylyszyn und streicht sich durch seinen Vollbart. An seinem linken Handgelenk funkelt eine Rolex.

Es ist ein warmer Juli-Tag. Kurylyszyn trägt hellblaue Jeans, ein weites Hemd und leichte Sportschuhe. Die Zeit, in der er seinen wuchtigen Körper in eine Arbeitskluft gezwängt hat, ist schon länger vorbei. Begonnen hat er vor 17 Jahren. Allein. Nur er und sein Transporter und ein Mini-Bagger. Der Anfang war zäh. Kurylyszyn hat vor allem Arbeiten erledigt, die sonst kaum jemand machen wollte. Er hat Zaunfundame…