S.D.R. Biotec – Der Prozess (Tag 3): Chefs scheffelten das Geld aus dem Giftmüllgeschäft auf ihre Privatkonten

Die Chefs der S.D.R. Biotec GmbH aus dem nordsächsischen Pohritzsch haben regelmäßig Geld vom Konto ihrer Giftmüllfirma abgeschöpft. Es handelte sich um mehrere Beträge zwischen 20.000 und 250.000 Euro, wie eine Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen nun im Strafprozess gegen einer der beiden Chefs aussagte.

Die LKA-Mitarbeiterin war als Steuer- und Finanzexpertin an den polizeilichen Ermittlungen gegen die S.D.R. Biotec GmbH beteiligt. Sie hat das Firmenkonto sowie die Privatkonten der beiden Chefs durchleuchtet. „Ich habe geprüft, wo die Gelder her gekommen und wo sie hin geflossen sind“, erzählte sie am Montag (20.11.) am Landgericht Leipzig.

Es war der dritte Verhandlungstag im Strafprozess gegen Jörg S., den ehemaligen Chef der mittlerweile insolventen S.D.R. Biotec. Die Mitarbeiterin des LKA trat an diesem Tag als einzige Person in den Zeugenstand. Ihre Aussage beinhaltete eine Reihe von Zahlen, Nummern von Konten und Depots, Geldbeträge und Datumsangaben. Die Zeugin erzählte, dass sie sich jeden einzelnen Buchungssatz von Anfang 2007 bis Ende 2011 – das ist die strafrechtlich relevante Zeit – angeschaut habe.

Privatentnahmen vom Firmenkonto

Die brisantesten Geldflüsse, von denen sie nun im Landgericht berichtete, sind die von der Giftmüllfirma zu dem Angeklagten: Zusätzlich zu seinem Gehalt als Geschäftsführer gingen auf seinen Privatkonten mindestens zweimal im Jahr hohe Zahlungen von der S.D.R. Biotec ein, zuletzt 25.000 Euro am 4.11.2010. Die Überweisung wurde wie auch andere zuvor als „Privatentnahme“ verbucht. Die stattlichste dieser Buchungen erfolgte über eine Summe von 250.000 Euro.

Neben diesen Beträgen landeten la…