Das illegale Abfalllager in dem Dorf Barnekow bei Wismar ist Geschichte – fast. Wie das zuständige Staatliche Amt für Umwelt Westmecklenburg mitteilt, sind die größten Haufen beseitigt. Ein paar Reste verschmutzen aber weiterhin das ehemalige Betriebsgelände und den angrenzenden Wald.
„Wir konnten feststellen, dass sowohl der Platz als auch die Hallen beräumt wurden“, schreibt ein Mitarbeiter des Staatlichen Amtes für Umwelt auf Nachfrage von muellrausch.de. Das Grundstück ist aber noch nicht so sauber wie es sein soll.
Bis vor fünf Monaten ist die Umweltbehörde mit Sitz in Schwerin davon ausgegangen, dass die 2009 stillgelegte Anlage der Firma Barnekow Recycling längst geräumt ist. Doch im Dezember 2017 zeigte sich, dass große Mengen Abfall auf dem Gelände lagern. Über einen eingestürzten Zaun hat es den Müll sogar in den anliegenden Wald geweht.
Mit dem ehemaligen Betreiber sei „eine vollständige Entsorgung sowie eine Reinigung der Wege und umgebenden Flächen“ vereinbart worden, ließ die Schweriner Umweltbehörde daraufhin wissen. Bis zum 28. Februar 2018 sollte alles erledigt sein – endgültig.
Vor mehr als einem Monat ist diese Frist abgelaufen. Doch „vollständig“ entsorgt wurde nicht.
Container und Anlagenteile, etwa eine Papierpresse, sind noch da. Außerdem befinden sich laut Behörde in der Presse Reste von Altpapier. Was aus dem ganzen Material werden soll? „Hierzu sind Abstimmungen zwischen dem damaligen Betreiber und dem Insolvenzverwalter erforderlich“, berichtet der Behördenmitarbeiter.
Welche Rolle bei der Entsorgung ein Insolvenzverwalter spielt, ist unklar. Womöglich will er die Anlagenteile noch zu Geld machen. muellrausch.de ist allerdings nicht bekannt, dass die Barnekow Recycling GmbH pleite ist. Sie hat lediglich ihren Betrieb von Mecklenburg nach Niedersachsen verlegt.
Das Waldstück, das in Barnekow an das alte Betriebsgelände grenzt, ist ebenfalls noch nicht komplett von Müll befreit. Der Schweriner Umweltbehörde zufolge sei die Waldreinigung „witterungsbedingt noch verbesserungswürdig“. Herr B., Geschäftsführer der Recyclingfirma, habe zugesagt, auch die letzten Reste zu beseitigen. Mitte April will die Behörde kontrollieren, ob er sich dieses Mal an seine Zusage hält.