Deponieboom in Brandenburg: Die nächste Grube

Die Zahl der Deponieprojekte im Bundesland Brandenburg nimmt weiter zu.  Der nächste potenzielle Standort ist eine Kiesgrube in der Gemeinde Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin).

Vor ein paar Jahren ist Ruhe eingekehrt. Da stellte die Firma, die die Kiesgrube Holzhausen in der Gemeinde Kyritz ausbeutete, den Betrieb ein. Die Natur übernahm. Seltene Vogelarten ließen sich nieder. Doch die Grube hat mittlerweile den Eigentümer gewechselt und schon bald könnten Radlader, Bagger und Lastwagen zurückkehren.

Der neue Besitzer ist nach Informationen von muellrausch.de ein Bau- und Abbruchunternehmer aus Berlin. Er will in Holzhausen nicht nur Kies und Sand aus dem Boden zutage fördern, sondern in der Grube auch eine Mülldeponie errichten. Die Liste der Deponievorhaben im Bundesland Brandenburg verlängert sich damit auf insgesamt 26 Projekte an 20 Standorten. Zwei dieser Standorte liegen jeweils nur knapp 40 Kilometer von der Grube Holzhausen entfernt.

Illegaler Müll und legale Deponien

Unter den künftigen Müllhalden sind mit Holzhausen nun insgesamt zwölf Kiesgruben. In den Gruben Luckenwalde, Vietznitz, Luggendorf und Fresdorfer Heide lagern bereits tausende Tonnen Müll illegal.

Legale Deponien werden in Deutschland in fünf verschiedene Typen unterteilt. Die Unterteilung reicht von Klasse 0 für unbelasteten Abfall bis Klasse 4 für giftigen Sondermüll. Das Gros der neuen Halden in Brandenburg werden Deponien der Klasse 1 – für Schutt vom Bau, Sande aus Gießereien, Asche aus Kraftwerken und Schlacke aus Stahlfabriken. Die geplante Deponie in Kyritz-Holzhausen fällt ebenfalls in diese Kategorie und soll rund 3,5 Millionen Kubikmeter Abfall aufnehmen.

Zum Weiterlesen:

Der nächste Müllrausch (Potsdamer Neueste Nachrichten, 4.8.2017)

Näschen in der Grube (Potsdamer Neueste Nachrichten, 7.4.2018)


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