Über Giftstoffe auf illegalen Deponien, deutschen Müll in Polen und Altlasten vor Gericht – unsere wichtigsten Veröffentlichungen im Jahr 2021

Neben dem Newsletter, von dem in diesem Jahr sieben Ausgaben mit exklusiven Recherchen erschienen sind, entstanden Beiträge für Magazine, Online-, Film- und Fernsehformate sowie für den eigenen Blog. Die wichtigsten Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge:

Recherche auf der illegalen Müllkippe in Güstrow, die sich in einem Trinkwasserschutzgebiet befindet. (Foto: Marius Münstermann)
  • Diese Recherche hat große Kreise gezogen: der Fall Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern und der Fall Schönermark in Brandenburg. Zusammen mit meinem Kollegen Marius Münstermann habe ich monatelang recherchiert. Im Auftrag des Greenpeace Magazins haben wir sogar Proben auf den illegalen Deponien genommen und im Labor analysieren lassen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Auf Halde (Greenpeace Magazin 1/21) Parallel zur Arbeit an diesem Artikel haben wir unsere Recherche fürs Y-Kollektiv verfilmt. Nach diesen beiden Veröffentlichungen sind Medien bundesweit auf das Thema aufgesprungen. Mit dem ARD Morgenmagazin war ich noch einmal in Güstrow. Mit Stern TV habe ich auch noch weiter nach den mutmaßlichen Tätern gesucht. Inzwischen hat der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, dass das Land die illegale Deponie in Güstrow beseitigen lässt.
  • Illegale Mülldeponien in ausgebeuteten Ton- und Kiesgruben gab und gibt es in Brandenburg zuhauf. Das Landesbergamt, das für die Überwachung der Gruben zuständig ist, listet insgesamt 25 Fälle auf. Sie spielten sich größtenteils zwischen 2005 und 2010 ab. Mittlerweile gilt das Problem bei Behörden und Polizei als „eingedämmt“. Die brandenburgische Justiz aber muss sich bis heute mit den Fällen von damals beschäftigen. Bei diesen Verfahrens-Altlasten geht es nicht nur um Umwelt-, sondern auch um Wirtschaftskriminalität. Die Beweisaufnahme ist verglichen mit vielen anderen Strafsachen deutlich komplexer. Unternehmer steht wegen illegaler Deponie im Havelland vor Gericht (rbb24, 10.03.2021)
Und die nächste Altlast vor Gericht: Die beiden Männer in den blauen Jeans sind angeklagt wegen illegaler Müllentsorgung in der Kiesgrube Warsow und auf der Altdeponie Elslaake. Die Verhandlung am Landgericht Potsdam ist bis Frühjahr 2022 terminiert. (Foto: muellrausch.de)
  • EXKURS Zementhersteller wie LafargeHolcim und HeidelbergCement stützen ihr Geschäftsmodell auf ein zweites Standbein: die Müllverbrennung. Zusammen mit meinem Kollegen Benedict Wermter habe ich die Millionen-Einnahmen der beiden großen Konzerne aus dem Müllgeschäft recherchiert. Ohne dieses Geld hätte die Zementindustrie in Deutschland erhebliche Probleme, wie erstmals ein Insider erzählt. „Dann würde der Zementpreis steigen oder die Produktion ins Ausland verlagert werden.“ So lukrativ ist das Verbrennen von Müll für die Zementindustrie (Business Insider, 13.05.2021)
  • Im Juli bin ich zusammen mit meinen Kollegen Marius Münstermann und Agata Szymanska-Medina eine Woche durch Polen gereist. Wir haben illegale Deponien erkundet, mit Anwohnern gesprochen, Informanten getroffen und zu verdächtigen Firmen recherchiert. Exklusiv für die Community von muellrausch.de habe ich über den Messengerdienst Telegram live von der Recherche berichtet. AbonnentInnen können die Spurensuche in Polen noch einmal nachverfolgen: LIVE-Recherche zum Nachlesen, Nachhören und Nachschauen (muellrausch.de, 28.07.2021)
Recherche in Polen (Foto: muellrausch.de)

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